6.5.2019 Ulrike Ackermann als Gastgeberin im Doppelkopf des Hessischen Rundfunks.
Sie spricht mit 55 Minuten mit dem Schriftsteller Martin Mosebach.
Doppelkopf
Am Tisch mit Martin Mosebach, „Frankfurt-Apologet“
„Es gehört zu meinem besonderen Verhältnis zu meiner Geburtsstadt Frankfurt am Main, dass ich sie als eine der verdorbensten und hässlichsten Städte Deutschlands erlebe und in meiner Phantasie und in meinem inneren Bild von der Stadt an sie als eine der schönsten Städte denke, die ich kenne“, sagt Martin Mosebach über seine Heimatstadt.
1992 ist die erste Auflage seines großen Westend-Romans erschienen. Inzwischen sind elf weitere Romane und zahlreiche Essays erschienen.
Frankfurt ist dabei immer wieder sein Bezugspunkt. Wie hat sich die Stadt inzwischen verändert? Und wie hat sich Mosebachs Blick auf sie gewandelt? Ist sie noch Heimat für ihn? Was bedeutet Heimat überhaupt in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung?
Obwohl mit Preisen überhäuft ist Mosebach streitlustig geblieben. Den Vorwurf, ein Reaktionär zu sein, griff er luzide auf. Er scheut sich nicht zu provozieren und attackiert gerne den Mainstream. Eigenwillig entwickelt er seine Standpunkte in den aktuellen Debatten über die Krise der Demokratie und das Schwinden des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Und Frankfurt scheint ihm weiterhin eine Herzensangelegenheit zu sein.