23. und 24. Juni 2000
Freiheit in die Offensive
50 Jahre Kongreß für kulturelle Freiheit
Foto Freie Universität Berlin
In Kooperation mit:
European Cultural Foundation
Körber-Stiftung Robert
Bosch Stiftung
German Marshall Fund
Hauptstadtkulturfonds
Evangelische Akademie zu Berlin
FaZit
Stiftung Französische Botschaft
Beirat: Prof. Dr. Wolfram Fischer (Freie Universität Berlin).
Prof. Heinrich August Winkler (Humboldt Universität), Prof. Etienne
Francois (Technische Universität Berlin)
Konzeption & Leitung: Dr. Ulrike Ackermann
Vor 50 Jahren versammelten sich in Berlin europäische und amerikanische
Intellektuelle, die mit dem Kongreß für kulturelle Freiheit ein
außergewöhnliches Netzwerk von Menschen und Ideen begründeten.
Die Verwirklichung der Demokratie und der Menschenrechte in Ost
und West war Hauptanliegen ihrer Arbeit. In dem bis in die 70er
Jahre arbeitenden Kongreß hatten sich Schriftsteller, Künstler
und Wissenschaftler versammelt, die die totalitären Regimes des
letzten Jahrhunderts, Nationalsozialismus, Faschismus und Stalinismus
zumeist am eigenen Leibe erfahren hatten. Ein antitotalitärer
Konsens einte sie, der die weitere Arbeit des Netzwerkes bestimmte.
Die bedeutendsten Köpfe der europäischen Intelligenz waren beteiligt:
u.a. Hannah Arendt, Albert Camus, Melvin J. Lasky, Francois Bondy,
Ignazio Silone, Raymond Aron, Eugen Kogon, Margarete Buber-Neumann,
Manès Sperber, Czeslaw Milosz, Edgar Morin oder Francois Furet.
Die vom Kongreß initiierten Auseinandersetzungen mit den totalitären
Erfahrungen des Jahrhunderts, der Streit der Intellektuellen um
die Wege der Demokratie und den Einigungsprozeß Europas waren
erstaunlich vorausschauend. Gleichzeitig gelang es, eine Zusammenarbeit
zwischen östlichen und westlichen Intellektuellen aufzubauen,
deren Erfolge 1989 zum Tragen kamen.
Der Streit um das Schwarzbuch des Kommunismus oder den Krieg im
ehemaligen Jugoslawien und die Verantwortung der Intellektuellen
haben diese Auseinandersetzungen neu entfacht.
Die Geschichte des Kongresses für kulturelle Freiheit bündelt,
gleich einem Kaleidoskop, die Totalitarismen im 20. Jahrhundert
und das leidenschaftliche Bemühen europäischer und amerikanischer
Intellektueller, sie zu begreifen und in der Folge zu bekämpfen.
Diese Konferenz erinnert an dieses außergewöhnliche Erbstück europäischer
Kultur; beteiligte Zeitzeugen werden zu Wort kommen. Darüber hinaus
möchte sie den aktuellen Debatten über Demokratie und Menschenrechte,
über Moral und Interesse einer europäischen Politik, über das
deutsch-französische und das europäisch-amerikanische Verhältnis
neue Anstöße geben.
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